
Samara Blue - urbexart
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SOULFULL-MINDS/Magicals WORLD ©SamaraBlue
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Nach der langen dunklen Jahreszeit erwacht das Land zwischen den Welten zu neuem Leben ...
Eigentlich sehe ich mich nicht als Schreiberling. Aber als für einen DAZ Studio Content die Aufgabe gestellt wurde, aus den aktuellen Freebies Figuren zu rendern, habe ich mich zum ersten Mal mit den kleineren, älteren DAZ Figuren beschäftigt. So ist das kleine Zaubermädchen Nikita entstanden. Da mehrere Bilder gefordert wurden, entstanden die Mädels Chepi und Myorin. Weil nur Bilder posten langweilig ist, habe ich mir eine kleine Vita zu den Figuren ausgedacht. Dann kamen die ersten männlichen Wesen hinzu und schon war ich mitten in einer magischen Geschichte. Diese werde ich in Etappen weiter schreiben, so zum Spaß. Mal sehen, was noch so passiert im Land zwischen den Welten. Wenn ihr neugierig seid, schaut einfach ab und zu mal vorbei ...
In einem Land zwischen den Welten
Magische Abenteuer aus dem Land zwischen den Welten
prolog: Der rabenfürst
Plötzlich und ohne Vorwarnung verdunkelt sich der Himmel. Ein wages, schwach sirrendes Geräusch, das sich rasch näher kommt, breitet sich über den flachen Hügel aus. Erst leise, dann immer lauter nähert es sich zielsicher dem Mann, der unbeweglich auf dem Hügel steht und wartet. Riesenhaft, einsam und ruhig harrt er dort aus. Ziel für die abertausend schwarzen Raben und Krähenvögel, aus allen Richtungen des Landes zurück kommend. Ein scheinbar wilder Schwarm schwarzer kräftig schlagender Flügel, kreischend, schreiend und um den vermeintlich besten Platz kämpfend.
Doch der Eindruck täuscht. Die lackschwarzen stolzen Vögel bilden eine intelligente, gut organisierte Einheit. Ein jedes Tier hat einen festen Platz und seine spezielle Aufgabe in diesem Verband. Sie sind die Legionen des Rabenfürsten, dem Herr des Landes zwischen den Welten.
RavenLord oder auch CorvusDominus, wie er sich im inneren Zirkel ansprechen lässt, ist ein scheinbar junger Mann mit einer uralten Seele. Als Kind eines Einsiedlers und einer, wie kann es auch anders sein, wunderschönen jungen Frau aus der neuen Welt, ist er

in der Abgeschiedenheit der Natur groß geworden. Am liebsten hat er sich den lieben langen Tag in der Natur herum getrieben, hat hinter jeden Busch geschaut, ist auf 1001 Bäume geklettert, nur um zu schauen, von welcher Höhe er ohne Schaden auf den Boden springen konnte. Schnell hat er mit den Tieren des Waldes Freundschaft geschlossen. Ihnen hat er seine Gedanken anvertraut, seinen Ärger mit den Eltern, wenn diese ihn mal wieder ermahnt haben, nicht den ganzen Tag mit Nichtstun zu vergeuden. Diese zauberhaften Geschöpfe schienen ihm zuzuhören, ja ihn zu verstehen. Sie spiegelten seine Gefühle und Ängste und verhalfen ihm zu zu einem ruhigen gefestigten Selbstverständnis.
Mit den Jahren des Heranwachsens wurde er immer größer. Zwischenzeitlich hatte es den Anschein, dass er mit den Kronen der hohen, alten Bäume konkurrieren wollte. Doch irgendwann, so um den Zeitpunkt des Stimmbruchs, wuchs er nicht mehr weiter. Er überragte die wenigen Menschen, mit denen er außer seinen Eltern Kontakt hatte, bei weitem. Das machte den Menschen, die dort wohnten, Angst und so zog sich der junge Mann, dem seine Eltern bei seiner Geburt den Namen Ylann gegeben hatten, immer weiter in den dunklen Wald zurück. Der Name Ylann bedeutet "Wald", als ob seine Eltern geahnt hätten, was einmal aus ihm werden würde.
Eines Tages, als er wieder einmal seine zwiespältigen Gedanken in den Wald hinaus rief, kam ein Rabe angeflogen. Er setzte sich auf den untersten Ast des Baumes, unter dem Ylann es sich gemütlich gemacht hatte. Erst nach einer Weile bemerkte er den schwarzen Gesellen und richtete das Wort an ihn. Aufmerksam beobachte der Rabe ihn und kam zögernd näher. Er gab einen krächzenden Laut von sich, doch Ylann war noch zu fasziniert von seiner neuen Bekanntschaft, um den ungewohnten Lauten genauer zu lauschen. Nach und nach kamen aus allen Richtungen schwarze Vögel mit glänzenden Federn und klugen, wissenden Augen angeflogen. Nach einem Zwischenstopp auf den Ästen des Baumes scharrten sie sich um den Raben, der Ylann zuerst entdeckt hatte. Sie krächzten und schnatterten durcheinander und der junge Mann wollte gerade eine abwehrende Handbewegung machen, als sich die vermeintliche Kakophonie langsam zu klären schien. Die Laute wurden klarer und obwohl sich keine wirklichen Wörter vor den erstaunten Augen Ylanns bildeten, konnte er doch die Vögel verstehen. Sie schienen neugierig, aber einige waren auch aufgebracht.
Einer der beiden größten, schwärzesten und scheinbar ältesten Vögel erklärte ihm, dass dieser dunkle Wald eigentlich ihre Heimat sei. Dass sie niemand menschliches hier in der Tiefe des Waldes dulden wollten.
Ylann war verwirrt und auch etwas ärgerlich, weil es ihm nicht gefiel, aus seinem vertrauten Gebiet vertrieben zu werden. Der zweite der beiden riesigen Raben schien den Kummer des jungen Mannes besser zu spüren. Nicht nur seinen Kummer ob der Situation, sondern auch seine zutiefst der Natur zugewandte Seele. Die schwarzen Vögel erfassten seine Klugheit, aber auch seine natürliche Autorität und Führungskraft, die er sich im Zusammenleben mit den Tieren im dunklen Wald erworben hatte.
So beschlossen sie, sich mit dem jungen Mann zusammen zu tun. Von ihren weit ausgedehnten Flügen im ganzen Land zwischen den Welten kamen sie immer wieder zu ihm zurück und brachten mehr und mehr Raben und Krähen aus dem ganzen Land mit. Sie berichteten ihm, was sie sahen und was im ganzen Land geschah. So konnte Ylann bei manchen Problemen und Streitigkeiten ausgleichend eingreifen.
Das ging über viele, viele Jahre schon so und mit der Zeit vergaß er seinen alten Namen und wurde der RabenFürst, Herr über das ganze Land zwischen den Welten, zurückgezogen, nahezu unsichtbar und doch im Geheimen die Fäden und Geschicke des Landes zwischen den Welten sicher in seinern Händen haltend.
So gilt sein Interesse auch dem Wohlergehen des Zaubermädchen Nikita ...
BILD 1: NIKITA - DAS ZAUBERMÄDCHEN
Nikita ist ein junges Zauberlehrlingsmädchen, das bei ihrem Großvater in den tiefen Wäldern von Jenseits lebt und sich eigentlich auf die Kunst des Ver- und Entzauberns konzentrieren sollte. Aber wie alle Teenies dieser Welt hat sie ihren eigenen Kopf und hat sich vorgenommen, die asiatische Kunst der Ninjas zu lernen. Sie ist recht talentiert aber nicht immer ganz bei der Sache. Da kann es schon mal passieren, dass sie sich vom Schabernack des Katers LuZifer ein wenig ablenken lässt.

bild 2: CHEPI - MEINE LIEBEN, MEIN LEBEN

Hat man den dunklen Wald durchquert, in dem Nikita, das Zaubermädchen lebt, kommt man auf eine lichtdurchflutete Ebene mit wunderschönen bunten Blumen. Hier leben die Silberdrachen. Sie sind geruhsame Geschöpfe, die sich ihrer uralten Kraft und Bedeutung sehr wohl bewusst sind. Sie mögen keine Menschen, weil diese oft laut und oberflächlich sind. Doch die junge Chepi, ein Mischwesen, halb Mensch und frecher Teenager und halb bezaubernde Elfe, hat es geschafft, sich in das Herz der alten Drachen zu schleichen. Ist sie doch von zuhause ausgerissen, weil sich dort wenig Verständnis für ihre zwiegespaltenen Gefühle und Gedanken gefunden hat. Die Freundlichkeit und den Schutz der Drachen dankt sie ihnen mit unbeugbarer Loyalität. Etwas, was dieser Tage leider eher seltener geworden ist.
bild 3: myorin - AUS FREMDEN WELTEN
So ziehen die alten Silberdrachen durch den dunklen Zauberwald und über bunte Wiesen um ihrem Nachwuchs die Heimat zu zeigen. Außerdem sind sie extrem neugierig. Sie möchten ihre feinen Nasen, die man einem feuerspeienden Wesen eigentlich so nicht zutraut, gerne in allerlei Angelegenheiten stecken. Denn so ein Drachenleben ist, wie man weiß, unendlich lang, so dass es hin und wieder langweilig werden kann.
Den Nachwuchs immer im Auge behaltend streift der alte Drache gemächlich über die bunten Blumenwiesen, als sich plötzlich der Himmel lila verfärbt und von grellen Blitzen zerrissen wird. Der kleine Drachen schreit vor Schreck als sie das blinkende Ungetüm sehen, das auf ihrer Wiese aufgetaucht ist.
Mit den feinen Nasen in Richtung des glänzenden Wesens witternd bemerken sie eine schlanke Gestalt mit wehenden blauen Haaren, die ihnen zögernd entgegen kommt. Was sie noch nicht wissen, ist, dass sie auf ein Wesen aus einer anderen Welt gestoßen sind.
Myorin, so heißt das junge offensichtlich weibliche Wesen, kommt mit ausgestreckter Hand vorsichtig

auf die beiden zu.
Myorin bedeutet "geheimnisvoll/fremd" ("myo") und "Wald" ("rin"). Dort im fremden Wald hat sie ein buntes zart leuchtendes Ei gefunden, das sie nun fragend dem alten Drachen entgegen streckt ....
Bild 4: Dark LOrd, der mysteriöse dunkle mann

Unweit der Hütte, in der Nikita mit ihrem Onkel lebt, befindet sich ein altes Herrenhaus. Es ist zum großen Teil verfallen, doch ein Nebenraum konnte Wind und Wetter trotzen. Hier wohnt, weitgehend unerkannt, der DarkLord, Zusammen mit seinem dunklen Freund von weit her kommend, aus einem Land zwischen den Welten, wollte er nur eine kurze Rast einlegen, um anschließend weiter zu ziehen. Wissend ob der alten Künste seines Volkes zog er vor langer Zeit in die Ferne, um neue Welten, andere Menschen und deren Magie zu erkunden. Dieser alte Raum zog ihn seinen Bann, konnte er doch die Kraft und die Weisheit seiner einstigen Bewohner spüren.
So richtete er die alten Möbel, durchforstete die vergessenen Gerätschaften und sammelte Früchte, Kräuter und allerlei obskure Gegenstände, die wir wahrscheinlich gar nicht näher kennen lernen wollen.
Als einzig lebendes Wesen duldet er den vorwitzigen
Kater LuZifer in seiner Nähe. Dieser kleine Streuner hat ihn bei einem seiner Ausflüge entdeckt und findet DarkLords Gebaren offensichtlich höchst interessant. Zur Vorsicht erscheint er in der abgelegenen Hütte in seiner schwarzen Gestalt. Man weiß ja nie, was Nikitas Onkel, seines Zeichens LuZifers Herrchen, von den Ausflügen seines tierischen Schützlings so hält. Seine kleine Schwester LiLu erträgt er nur widerwillig bei seinen Ausflügen. So aber kann er sicher sein, dass seine kleinen Ausflüge ihr beider Geheimnis bleiben. Vorerst ...
Bild 5: NIKITA - ZAUBERMÄDCHEN TRIFFT SHADOW MAN
Neben Nikitas Onkel und dem DarkLord beherbergt der Zauberwald den mit dunklen Zaubern umwobenen Shadow Man. Einst zusammen mit seinem Freund DarkLord aus dem Land zwischen den Welten hergekommen, verbringt er seine Tage unsichtbar immer auf der Suche nach dem richtigen, dem dunklen, dem magischsten Ort aller Orte. Zu stark seine Kräfte, sein Dunkles Gebaren, als dass er mit seinem Freund DarkLord hätte zusammen leben können. Es bleibt abzuwarten, ob unter diesen Voraussetzungen ihre übersinnliche Freundschaft Bestand haben wird ...
In dieser Nacht sucht der Shadow Man in einer abgelegenen Ruine eine magische Verbindung zu den Heiligen seiner Vorfahren. In unregelmäßigen Abständen kann er so neues altes Wissen aufsaugen, das notwendig ist, um die nächste Stufe seiner dunklen Macht zu erlangen.
Nun wird es niemanden wirklich wundern, dass

ausgerechnet das neugierige Zauberlehrlingsmädchen Nikita ihm in dieser Nacht über den Weg stolpert. Noch nicht müde genug zum schlafen aber auch keine Lust mehr, sich mit dem eher trockenen, verstaubten Zauberlehrstoff zu beschäftigen, wandert sie eher ziellos durch den nächtlich dunklen Zauberwald. Sollte sich hier und da ein leichtes Gefühl von Ängstlichkeit einschleichen, so wird dieses bei weitem von jugendlicher Neugier übertroffen. Mit von der Partie ist, wie könnte es anders sein, der ebenfalls wissbegierige Kater LuZifer. Er bevorzugt die Bezeichnung wissbegierig, nicht neugierig, das hört sie nicht so profan an, meint der flauschige Naseweis.Wie man unschwer erkennen kann, haben die 3 dunklen Gestalten keinerlei Berührungsängste dort am geheimnisvollen Feuer. Doch kann Nikita auf Dauer umgehen mit den dunklen Kräften, die sie im Umgang mit dem Shadow Man unweigerlich berühren....
Bild 6: Amelie - One person´s craziness is another person´s reatlity (Tim Burton)

Während Nikita neugierig auf dunklen Pfaden wandelt, versucht sich ihre Halbschwester Amelie daheim an Rande des Landes zwischen den Welten ebenfalls in höherer Magie.
Die Mutter der beiden Mädchen, eine uralte Magierin der hellen sowie der dunklen Zauberkünste, die mit ihrem zweiten Mann, dem Vater von Nikita, der Zauberei abgeschworen hatte, konnte lange Zeit das Verschwinden ihrer jüngeren Tochter Nikita nicht verwinden. Immer noch hat sie gehofft, dass bei diesem Mädchen die Gene des absolut "unzauberbaren" Vaters, ihrer großen Liebe, die Oberhand behalten würden. Zu ihrem Leidwesen musste sie sich eines Besseren belehren und das Mädchen zu ihrem Onkel ziehen lassen.
Zum Glück ist Amelie, die ältere, vernünftigere der beiden Mädchen, schweren Herzens im Elternhaus geblieben und versucht dort so gut es geht ein erfülltes Teenager Leben zu haben. Doch obwohl sie die Annehmlichkeiten der "guten" Zivilisation
kennen und lieben lernte, fühlt sie sich immer ein wenig fehl am Platz, nicht vollständig, einsam. Etwas fehlte in ihrer Seele, um sich glücklich zu fühlen. Als stille Auflehnung weigerte sie sich seit Nikitas Verschwinden, ihre wunderschönen, schwarz schimmernden Haare schneiden zu lassen, die mit der Zeit des Kummers silbrige Strähnen bekommen haben. Eines sonnigen Nachmittages, beide Elternteile waren unterwegs, stöbert Amelie gelangweilt, wie junge Menschen das gut können, auf dem elterlichen staubigen Dachboden herum. Sie schaut in unzählige alte Kisten, stöberte in staubigen Kartons und wäre fast über einen merkwürdigen alten Teppich gestolpert. Noch abgelenkt von einer rötlich leuchtenden Kugel aus hauchzartem Glas, sie zwischen Spinnweben auf dem Fenstersims liegt, kniet sie sich auf den leicht zuckenden Teppich und will es nicht glauben. Erstaunt und ein wenig verwirrt nimmt sie die Kugel vorsichtig in ihre Hände, schaut in das unruhig pulsierende Glas und erkennt darin ...
bild 7: Amelie - look into the dark
... unruhig flackert das gelb rötliche Licht der zarten Kugel. Doch trotz aller Bemühungen will sich kein rechtes Bild zeigen. Zaudernd dreht Amelie die Kugel in ihren schmalen Händen und überlegt, was das alles bedeuten könnte. Da fegt plötzlich ein kurzer eisiger Windhauch über den Dachboden. Amelie erstarrt vor dieser plötzlichen Kälte und beschließt, unverzüglich in ihr eigenes Jungmädchenzimmer zurückzukehren. Dort angekommen beruhigt sich ihr wild schlafgendes Herz nur langsam beim Anblick ihres vertrauten Reiches.
Ein warmes, helles Zimmer, das bestimmt wird von einer Rosentapete in sanften Rot/Rosa Tönen und einem riesigen runden Fenster, auf dessen bequemen Sims Amelie so manche Stunde mit Träumen, Tränen und Gedanken über die weite Welt jenseits der Zeit zwischen den Welten verbracht hat. Zum Träumen benutzt sie gern eine alte Rabbit Maske, die nach uralten Erzählungen schon ihrer Mutter, Großmutter und

Urgroßmutter in die Wiege gelegt wurde. "Schaust du mit reinem Herzen durch die Augen des Hasen", heißt es, "kannst du so einen Blick auf deine geheimen Wünsche werfen".
Ob Amelie ihren geheimen Wünschen nicht recht traut oder ob sie sich ihrer eigenen Magie nicht bewusst ist, lässt sich nicht sagen. Auf jeden lugt sie vorsichtig mit nur einem Auge durch die alte Maske. Die Zauberkugel in ihrer Hand verändert die Form und nun kann sie sehen. Einen leuchtend roten Schopf erkennt sie und die großen ein wenig frech drein blickenden Augen ihrer Halbschwester Nikita, die mit LuZifer fröhliches Jagen um des Onkels Arbeitstisch spielt. Groß wird mit einem Mal die Sehnsucht ...
bild 8: together to the moon

... Nikita wieder zusehen und mit ihr allerlei magischen Schabernack zu treiben ohne die allzeit anwesenden Augen der Eltern. Das Zauberbuch, das Amelie bei einem ihrer früheren "Ausflüge" auf den heimatlichen Dachboden an sich genommen hat, wird sie zur Sicherheit mitnehmen. Vielleicht fände sich darin ja Genaueres über diese erstaunliche Kugel. Da fiel ihr Blick auf den alten magischen Zauberwecker, der auch ohne Ziffern zuverlässig Jahrhundert um Jahrhundert die mitternächtliche Stunde "0" anzeigt. Die Stunde, in der die unmöglichsten Dinge wahr werden können, wenn man nur fest genug daran glaubt. Das Licht der Kugel verdunkelte sich langsam, das Zeichen, dass die Verbindung zu Nikita bald abbrechen würde.
Mutig gab sie ihrem Herzen einen Stoß. Nur ganz kurz will sie mal nachsehen, was dort im Land jenseits der Zeit zwischen den Welten so los sein würde. Die Nacht ist lang, die Eltern schlafen tief und fest, was sollte schon passieren.
Zum Frühstück wäre sie ja wieder da. Typisch Teenager, schnell zu begeistern und immer neugierig und vermeintlich unverletzlich, auf der Suche nach neuen, eigenen Wegen. Doch ganz allein mochte Amelie diese Reise doch nicht antreten. Schnell schrieb sie ein paar Zeilen an ihren besonderen Freund Holden Reed, die Ban, ihre junge weiße Eule flugs überbrachte, so dass er scheinbar einen Wimpernschlag später schon bei ihr war. In magischen Märchen hat die Zeit so eine ganz eigene Art zu funktionieren.Mit Reed zusammen würde jedes Abenteuer gut ausgehen. Holden Reed, ein junger Mann, der ...
bild 9: holden reed - the sad clown
... ja, ein ungewöhnlicher junger Mann ist. Mit seinem Vater ist er vor langer Zeit als kleines Kind den weiten Weg aus dem Land zwischen den Welten in die Nähe von Amelies Elternhaus gezogen und hat bisher keinerlei Erinnerung an seine frühen Kindertage. Seine Mutter konnte sich nicht trennen von ihrer Familie und der lieb gewonnen Umgebung, so dass Reed ohne Mutter aufgewachsen ist. Ob aus Kummer oder aus Trotz, weiß niemand mehr so recht nachzuvollziehen, auf jeden Fall hat Holden Reeds Vater seinem Sohn nie von seiner magischen Herkunft erzählt.
Deshalb mag es auch nicht allzu verwunderlich sein, dass dieser Junge sich so anders als andere Jungen in seinem Alter entwickelt hat. Er geht eher nachdenklich durchs Leben, ist überaus empathisch, vielseitig interessiert und offen für alles Ungewöhnliche. Er verfügt über eine außergewöhnliche Intelligenz, besonders im emotionalen Bereich. Es ist ihm nicht nur möglich,

komplexe Zusammenhänge schnell zu verstehen und adäquate Lösungen für mancherlei Probleme zu finden, sondern er kann sich auch sehr gut und umfassend in andere Menschen einfühlen. Er erfasst ihre Persönlichkeit, ihre Bedürfnisse und Ansichten in kurzer Zeit, bekundet sein Interesse an Ihnen und zeigt so seinem Gegenüber ein Gefühl von Akzeptanz und Respekt. Eigenschaften, die ihn für seine Mitmenschen sehr wertvoll werden lassen, die in der wirklichen Welt leider ausgesprochen selten zu finden sind.Was sich so positiv anhören mag, macht Holden Reed im "Real Life" jedoch immer wieder Schwierigkeiten. Da ihm Loyalität ausgesprochen wichtig ist, kommt er oft mit dem sprunghaften, manchmal selbst bezogenen Verhalten mancher Mitmenschen nicht besonders gut zurecht. Obwohl die Menschen, die mit ihm zusammen sind, seine Art als sehr angenehm empfinden und immer wieder seine Gesellschaft suchen, fühlt er sich nicht wirklich wohl mit anderen Menschen.Er steht zu seinen Entscheidungen und Versprechen. Toleranz anderen Lebensweisen und Meinungen gegenüber prägen sein Verhalten. Etwas, das er offensichtlich von seinem Vater übernommen hat, waren diese Eigenschaften im Land zwischen den Welten doch unabdingbar für das Überleben in einer so anderen Welt.Vielleicht sind diese schon im jungen Alter so fest geprägten Verhaltensweisen mit ein Grund dafür, dass Reed eher ein Einzelgänger geworden ist. Er ist gern mit sich allein und durchstreift stundenlang das wüstenartige Gelände rund um das Haus seines Vaters, um über sich und das Leben nachzudenken. Einzige Begleiter und Freunde sind ein kleiner Schwarm tiefschwarzer Krähen. Diese intelligenten Vögel scheinen seine Gefühle und und Gedanken intuitiv erfassen zu können und ihm so zumindest zeitweise ein Gefühl von Verstehen, Ruhe und Frieden zu vermitteln. In diesen Momenten der scheinbar stillen Zwiesprache mit dem Universum beginnt eine Metamorphose. Holden Reeds Ohren formen sich zu leicht gespitzten Elfenohren, seine Traurigkeit manifestiert sich in der Maske eines traurigen Clowns und auf seiner Brust wird ein alles sehendes Auge sichtbar. Eine Auge, das ins Dunkle, ins Vergangene blicken kann. Doch nun sind seine magischen Sinne erwacht und bevor Ban, Amelies junge Eule vor seinen Füßen landen kann, weiß er, dass seine Freundin, seine verwandte Seele nach ihm ruft, seine Hilfe braucht. Amelie ist der einzige Mensch außer seinem Vater, in dessen Nähe er sich sicher, vollständig fühlt. Gerne nutzt er die willkommene Abwechslung und macht sich auf den Weg ...
bild 10: Santa Claus entdeckt das land zwischen den welten

... so, nun kann Santa Claus sich von CELINE und ihrem gemütlichen Zuhause los reißen und sich wieder auf seinen Job konzentrieren.
Es ist noch eine Menge für ihn zu tun, die großen und kleinen Menschen dieser Welt zu beschenken, nicht ohne vorher ein paar persönliche Mahnungen ausgesprochen zu haben, mit dem lieb gemeint erhobenen Zeigefinger sozusagen. Ja, der alte Knabe kennt seine Schäfchen sehr gut. Doch dieses Jahr ist es noch etwas anders. Bei seiner letzten Tour war er ein wenig spät dran, denn er hatte sich wieder mal verquatscht, froh trotz der ganzen Einschränkungen der letzten Jahre einige interessante Menschen getroffen zu haben. Wie ihr bestimmt wisst, ist Santa auf der ganzen Welt unterwegs. Um das zu bewerkstelligen, kreuzt er nach jedem besuchten Kontinent über dem Nordpol, so dass sich seine persönliche Zeit wieder auf Ausgangsstellung zurück
setzt und er in einer einzigen Weihnachtsnacht die ganze Welt besuchen kann.
Woher ich das weiß? Nun ja, nach einigen Gläschen Glühwein...
Aber zurück zum letzten Jahr. Bei einer seiner Nordpol Überquerungen war Santa wohl etwas unaufmerksam. Ob es am Zeitdruck oder am letzten Gläschen Glühwein lag, lässt sich nicht mehr feststellen. Auf jeden Fall kam er mit seinem Schlitten vom althergebrachten Kurs ab und landete in einem Zeitwirbel. Er selbst, sein Schlitten samt Rentieren wurde auf heftigste durcheinander gewirbelt, bis alle zusammen mit einem heftigen Ruck auf weichem mit bunten Blättern gepolsterten Erdboden landeten. Verwirrt, mit heftigen Brummschädel sah Santa sich um. Er hatte keine Ahnung, wo er gelandet war, aber als Mann von Welt fand er die Situation eher interessant als beängstigend. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, ist er im Tal der Prinzessin zwischen den Welten gelandet. Sicher auf weichem Boden des wunderschönen Tales. Durch die Tiere im Tal informiert, war die Prinzessin schnell vor Ort, um sich mit eigenen Augen über den Eindringling und seinem Begehr zu informieren.
Nachdem ihr anfänglicher Ärger über die Störung des Talfriedens verflogen war, bat sie Santa und seine Rentiere in ihr Schloss, damit diese sich dort von dem Schreck der Kursabweichung erholen konnten. Um es kurz zu machen, die beiden alten und so lebenserfahrenen Personen erkannten einander, ihre Intentionen, ihr ureigenstes Wesen, ihr Bemühungen um die großen und kleinen Menschen. Den Wert eines Santa Claus erkennend nahm die Prinzessin ihm das Versprechen ab, in Zukunft jedes Jahr auch das Land zwischen den Welten zu besuchen. Dieses Versprechen gab Santa gern, hatte jedoch versäumt, sein Vorhaben auch mit seiner Crew, sprich seinem Fuhrpark, seinen Rentieren, abzusprechen. Diesen an sich so genügsamen und widerstandsfähigen Fellnasen steckte die Wirbelei noch arg in den Knochen. Wer schon mal ein Rentier hat kotzen sehen, kann ihren Unmut sicher verstehen. Ich kann das auf jeden Fall.
Kurz und gut, Santa musste sich wohl oder übel für diese Sondertour ein anderes Gefährt suchen. Aber auch hier wusste die Prinzessin Rat und stellt ihm nun jedes Jahr einen Heißluftballon aus ihrem riesigen Fuhrpark zu Verfügung. Jedes Jahr ein neues, anderes Modell. Denn was so ein rechter Santa ist, der etwas auf sich hält, sollte auch angemessen reisen können.
Ja und so kam es, dass Santa Claus nach seinem Besuch bei CELINE sein Gepäck in diesen wunderschönen weihnachtsroten Heißluftballon packt, sich vergewissert, dass alle zu besuchenden Personen in seinem großen Buch aufgeführt waren, und aufbricht zu seiner besonderen Tour. Damit er nicht unangemeldet dort auftauchen würde, hat er seine Krähe Abigail voraus geschickt, um ihn anzumelden. Abigail ist eine außergewöhnliche Krähe, sie hat fast keine Federn und ihr Körper hat einen hellen Türkise Farbton. Sie wird ihn nach seiner Ankunft führen. Aber das ist eine andere Geschichte...
bild 11: eine ungewöhnliche schachpartie
... von günstigen Winden sanft geleitet landet der wunderschön weihnachtsrote Heißluftballon endlich mit Santa Claus auf einem Hof des Schlosses der Prinzessin. Diese hat nicht nur große Fackeln aufgestellt, auf dass der alte Knabe auch nicht vom Weg abkäme, auch Abigail empfängt ihn fröhlich mit den Flügeln schlagend. Schnell schultert Santa seinen großen Rucksack mit den Geschenken, klemmt sich sein großes Buch unter den Arm, damit er die kleinen und kleineren Vergehen des zu besuchenden Jungvolkes gleich griffbereit habe, und folgt so schnell das mit seinen schweren Stiefeln geht der voraus fliegenden Abigail.

Denn ihm ist kalt vom langen Flug im offenen Ballon, er hat Hunger, ist erschöpft vom Besorgen der 1001 Geschenke, die so ein Santa üblicherweise mitbringt. Außerdem weiß er nicht genau, was von ihm erwartet wird. Dies ist ja die erste Tour ihrer Art. Ein Schelm, wer hier Vergleiche mit anderen Wesen der männlichen Art ziehen mag.
Zu seinem Erstaunen wird er nicht in die gemütlichen Gemächer der Prinzessin geführt, sondern die Zufahrt vom Schloss hinunter, scharf rechts um die Kurve, eine kurzes Stück durch den tiefdunklen Wald auf eine kleine Lichtung. Hier steht ein merkwürdiges, ausgesprochen neumodisches Gefährt. Wie genau es sich fortbewegt, kann man nicht auf Anhieb sehen. Es ist das Raumschiff von Myorin, von der niemand weiß, woher genau sie gekommen ist. Nachdem sie im Wald der Silberdrachen gelandet und das verloren gegangene Ei der Drachen gefunden und somit gerettet hatte, lebt sie schon seit einer Weile in der Nähe der Prinzessin. Das Ei durfte sie behalten unter der Bedingung, dass sie das Wesen, das diesem entspringen würde, mit Liebe und Achtsamkeit behandeln und im Sinne der Drachen aufziehen möge. Im Sinne der Drachen bedeutet, dass das Drachenkind eben Drachensachen lernen sollte, als da z.B. wären, Jungfrauen retten, Feuer spucken und wenn nötig auch mal böse Buben grillen. Nach anfänglichem Eifer stellte sich allerdings heraus, dass Asmina, wie sie das Drachenbaby nannte, nicht so sehr an althergebrachtem, sondern vielmehr an menschlichen Dingen interessiert war. Sie, es war nämlich ein weiblicher Drache, fand u.a. das Internet mit Netflix & Co. ausgesprochen interessant und verpasste nie eine ihrer Lieblingsserien. Da sie ihrer Ersatz Mama nicht von Seite wich, kam sie auch mit dem Spiel der Könige, dem Schachspiel, das ihre Mama heiß und innig liebt, in Berührung. Asmina war wie ihre Mutter ein sehr kluger, kleiner Drachenkopf und fand schnell Gefallen an dieser so menschlichen Herausforderung. Dass ein Drachenkind solche merkwürdigen Interessen hatte, erstaunte Santa schon sehr, war doch die Tatsache, dass Myorin, die kleine Drachendame nicht so ganz Drachengerecht erzog, die erste Mahnung, die er aus seinem großen Buch vorträgt.
Mit gesenkten Lidern lauscht Myorin seinen wohlgemeinten Mahnungen, gelobt Besserung, hebt den Blick und fragt ihn mit verschmitztem Lächeln, ob er wohl eine Partie Schach mit ihr spielen würde. Schmunzelnd erklärt Santa sich einverstanden, fühlt er sich doch sehr sicher in dieser vermeintlichen Männerdomäne.
Wusstet ihr, dass spätestens ab dem 13. Jahrhundert das Schachspiel zu den 'Septum probitates', den sieben zu beherrschenden Fähigkeiten der gehörte ;-)?
Er lässt sich also Myorin gegenüber nieder, bemerkt wohlwollend die liebevoll angerichteten Weihnachtskekse und den aromatisch duftenden Tee. Nachdem er nun auch Amelie ermahnt hat, nicht so oft von Zuhause zu verschwinden, ohne ihren Eltern Bescheid zu geben, legt er das schwere Buch beiseite und das Spiel kann beginnen. Während die Krähe Abigail sich auf Santas Buch nieder lässt und neugierig nach einem der verführerischen Keksen lugt, wird es Santa nicht nur warm ums Herz und er legt seinen dicken Wintermantel ab. Ob diese Hitzewallungen nun auf den heißen Tee, die überaus kluge Spielweise der jungen Dame aus dem Weltraum oder evtl. doch auf das zwar züchtig geschlossene, jedoch recht kurze Nachthemd von Amelie zurück zu führen sind, wage ich nicht zu beurteilen. Es sind auf jeden Fall für alle Beteiligten vergnügliche, besinnliche Stunden, wenngleich Chepi, die Herrin der Silberdrachen mal wieder durch Abwesenheit glänzt. Ich gehe mal davon aus, dass die Krähe Abigail ihr das weihnachtliche Mahnschreiben von Santa persönlich überbringen wird, in dem es wohl heißen wird, dass Chepi sich nicht nur um ihre Drachen sondern auch ab und zu um ihre Mitmenschen kümmern sollte.
Wie das Schachspiel ausgegangen ist, wissen wir nicht, nur, dass Santa Claus sich nach einer Weile aufgemacht hat zu seinem nächsten Ziel...
bild 12: Wehe, wenn sie los gelassen ...

...nach kurzem von Abigail erneut geführtem Fußmarsch kommt Santa bei Nikita, seiner nächsten und letzten Station für dieses Jahr an. Er hofft, dass wie verabredet, alle noch zu ermahnenden und zu beschenkenden Personen anwesend sein werden.
Da wäre z.B. Holden Reed, den Santa eigentlich in unmittelbarer Nähe von Amelie vermutet hätte, waren die zwei doch in der Vergangenheit immer unzertrennlich.
Bald schon kommen die hell erleuchteten Fenster der kleinen Hütte in Sicht, in der Nikita mit ihrem Onkel wohnt. Die Tür öffnet sich kaum, dass Santa an die Tür geklopft hat. Vor ihm steht mit strahlenden Augen Nikita. Aber sie sieht dem jungen Mädchen, das Santa im Gedächtnis hat, so gar nicht ähnlich. Die Bilder, die die Prinzessin ihm von seiner Kundschaft gezeigt hatte, zeigten einen frechen Rotschopf mit etwas zausligem Pferdeschwanz, die sich in alten Joggingklamotten mehr oder weniger ernsthaft bemühte, die Kampfkunst der alten Ninjas zu erlernen.
Das selbstbewusste, ausgesprochen hübsche Wesen, das hier vor ihm steht, hat nicht mehr viel Ähnlichkeit mit der frechen Göre aus dem Fotoalbum der Prinzessin. Einzig der rote Pferdeschwanz lässt ihn erkennen, dass er hier die richtige Person vor sich hat. Hinter ihr taucht schnell der schon vermisste Holden Reed auf. Mit einem etwas sehr großes Strahlen im Gesicht hieß auch er Santa willkommen. Da es im Flur der alten, schon etwas baufälligen Hütte zu kalt ist, folgt Santa den beiden in die gute Stube. Hier ist es gemütlich warm, viele Kerzen verbreiten ein heimeliges, weihnachtliches Licht. Auf einem kleinen Tisch streckt sich genüsslich eine cremefarbene Katze und beobachtet schläfrig den Neuankömmling. Ja, genau, das ist LiLu, die kleine Schwester von LuZifer, die mittlerweile fast ausgewachsenen heute ohne ihren großen Bruder unterwegs ist.
Mit gerunzelter Stirn hört Santa der aufgeregten Nikita zu, die ihm von ihren letzten Trainingsstunden erzählt, bei denen sie nahezu selbstlos von Holden Reed unterstützt wurde. Einer musste doch schließlich ihre Haltungen, die sie bei den verschiedenen Katas einnehmen soll, kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Sie will die hohen asiatischen Kampfkünste schließlich richtig und ordnungsgemäß erlernen. Bis gerade eben haben sie trainiert und da sie vollkommen verschwitzt war, musste sie sich schnell umziehen, denn so "uselig" will sie schließlich am Weihnachtsabend nicht herum laufen.
Während Santa sich noch nachdenklich durch den strubbeligen, weisen/weißen Bart streicht, fällt ihm Holden Reeds zart gerötetes Gesicht auf. Die Röte breitet sich schnell bis hinter seine Ohren aus und ist offensichtlich nicht nur auf die gut beheizte Stube zurück zu führen. Nee, nee, schüttelt Santa Claus sein mehr oder weniger weises Haupt. Nachvollziehbar ist Nikitas neu erworbene Anziehungskraft für den alten Herrn wohl schon, jedoch bemerkt er auch Holdens Unsicherheit. So setzt er sich mit den beiden hin und lässt sich erzählen, erzählen vom Ninja Training, ihren Wünschen und Träumen. Auc von Freundschaft, Liebe und Vertrauen spricht er mit den beiden, die ihm aufmerksam zuhören. Im Laufe des Gespräches merkt Santa dann erleichtert, dass er sich hier um die drei, Amelie, Nikita und Holden Reed, keine Sorgen machen muss. Nikita, sich ihrer neu erlangten Attraktivität noch nicht wirklich bewusst, mag tatsächlich nur mit Holden Reed trainieren. Und der junge Mann muss auch erst lernen, dass es mehr als ein bezauberndes weibliches Wesen auf der Welt gibt, das er auch als solches stressfrei wahrnehmen darf. Dass sein Herz aber ausschließlich der einen gilt. Verständlich seine Verwirrungen, wo er doch daheim sich meist abseits von anderen Menschen seines Alters aufhält. "Aber das wird er schon lernen", brummelt Santa, "er ist ein guter Junge."
Nach soviel menschlichen Verwirrungen ins Schwitzen geraten, legt Santa nun auch seinen Mantel ab. Die Stiefel hat er schon in der Diele stehen lassen, denn Schmutz- und Schneespuren mag niemand in der guten Stube. Wer dann dieses besondere Rauchmaterial hervor gezaubert und herum gereicht hat, weiß niemand mehr zu sagen. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn alle Unklarheiten sind beseitigt, die beteiligten Personen sind entsprechend (er)gemahnt worden und alle sind zufrieden und glücklich und genießen das diesjährigen Weihnachtsnachtsfest.
Doch einige Beteiligte werden scheinbar vergessen. Der Ravenlord, seinen Raben gegenüber verpflichtet, ist weit weg im ganzen Land unterwegs. Gäbe es einen Grund, ihn zu ermahnen, wird er sicher ein entsprechendes Schreiben, überbracht von Abigail, bekommen. Ebenso wie der Shadow Man, der sich wieder in den Tiefen des dunklen Waldes verborgen hat, um seine Studien der dunklen Mächte voran zu treiben. Auch er wird nicht vermisst, genau wie gerade niemand an den Dark Lord denkt. Der Magier, der doch gar nicht so weit entfernt wohnt. Seine Beharrlichkeit weiter und weiter in die Geheimnisse der Magie seiner neuen Heimat einzutauchen, zeigt endlich erste Erfolge. Er kann seinen weltlichen Leib verlassen und sich, wenn auch nur für kurze Zeit, an einen Ort begeben, der für ihn von großer Bedeutung ist. Da er sich immer ein wenig um Nikita sorgt, ist das erste Ziel seines magischen Feldversuches natürlich die Hütte von Nikitas Onkel. Da er unangemeldet mitten in die weihnachtliche Scenerie platzt, weiß er nicht genau, was geschehen ist und betrachtet zu Recht das vermeintlich unangemessene Treiben mit gemischten Gefühlen.
Ob der DarkLord an diesem Abend noch etwas unternommen hat, wissen wir nicht. Vielleicht hat sich die magische Fähigkeit, sich körperlos bewegen zu können, im entscheidenden Moment verflüchtet, vielleicht hat er aber auch erkannt, dass momentan keine Gefahr für Nikita droht. Auf jeden Fall ist an diesem Tag nichts Erwähnenswertes mehr passiert und es wurde ein wunderschöner, besinnlich fröhlicher Abend in der kleinen Hütte im tiefdunklen Wald.
Was im neuen Jahr passieren wird, ...
bild 13: Pixxi lottas laufsteg traum
Pixxi Lotta ist eine junge Wald Elfe, die am Rande der Drachenlichtung aufwächst. Sie soll eigentlich in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, die Fachkundige der magischen Pflanzenheilkunde sind. Ihr Vater hat sich auf die zweibeinigen, magischen Wesen spezialisiert und ihre Mutter, die Tiere jeglicher Art mit und ohne Fell liebt, kümmert sich erfolgreich um allerlei tierische Wehwechen. Beide bauen zwar einen Teil der Grundlagen für die verschiedenen Heilmittel in ihrem riesigen Garten rund um ihr Haus an, aber vieles muss auch in den entlegensten, verstecken Orten mühsam gesammelt werden.
Wie viele Eltern wünschen sich natürlich auch Pixxi Lottas Eltern, dass ihre älteste Tochter einmal in ihre magische Praxis einsteigt.
Die junge Wald Elfe ist zwar ein kluges, wissbegieriges und neugieriges Geschöpf, dass sich erst einmal für alles interessiert, was sich in ihrem Leben so ereignet und was verspricht, interessant und vielleicht ein wenig aufregend zu werden.

Allerdings erfährt sie von ihrer Freundin Amelie, die ja wie bereits erwähnt, zwischen unserer und der magischen Welt wechseln kann regelmäßig, was es Neues in der "alten, normalen" Welt gibt. So bekam sie eines Tages auch unsere gute alte "Bravo" in die Finger. Beim Durchblättern wurden ihre Augen immer größer, vor allem, als sie auf eine farbige Bilderstrecke von Germanys Next Topmodell stieß. Diese langbeinigen, wunderschönen Mädchen mit ihren strahlenden Augen hatten es ihr angetan und es stand für sie fest, dass sie genau das auch will. Sie würde das erste magische Topmodell werden. Oder besser noch, gleich bei Victoria's Secret anheuern, bezaubernde Flügel hatte sie doch von Geburt an.
Große Träume für einen jungen, weiblichen Wald Elfen Teenager, gesagt, getan. Das ein oder andere Hindernis galt es jedoch noch zu überwinden. Denn bei aller Träumerei war Pixxi Lotta doch realistisch und erkannte, dass sie zwar hübsch und süß war, jedoch fehlte es ihren Beinen an der nötigen Länge, die ihre Füße jedoch in einem gewissen Übermaß hatten. Idealmaße waren das nicht, aber Elfen Mädels sehen als Teenie eben so aus. Da sie großes Vertrauen in ihre Eltern hatte, ging sie mit ihrem Problem zu ihnen, in der Hoffnung, diese hätten bestimmt einen Trank mit geheimen Ingredenzien, der ihren Gliedern auf magische Weise perfekte Proportionen verleihen würde. Wie man sich denken kann, waren ihre Eltern von der Idee ihrer Tochter so gar nicht begeistert. Sie waren noch nie in unserer Welt und all diese ihnen unbekannten Dinge machten ihnen Angst. Darüber hinaus sahen sie auch die Nachfolge ihrer Jahrtausend alten Familientradition in Gefahr. Aber Pixxi Lotta wäre kein Teenager, wenn sie hier aufgegeben und ihre Träume an den nächsten magischen Nagel gehängt hätte. Letztlich war es der Vater, den das Leuchten in den Augen seiner Tochter an seine eigene Jugend erinnerte, als er seine Bestimmung als Drachenführer gesehen hatte. Seine Eltern hatten ihn damals auch ziehen lassen und er konnte eine Weile für seinen Traum leben. Nach einer langen Zeit der Erprobung kehrte er schließlich zurück und konnte sich mit ganzer Kraft und ruhiger Seele auf die Heilkunst einlassen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Hier sei gesagt, dass Pixxi Lotta vorerst den Segen ihrer Eltern bekam, allerdings nicht ganz so wie sie sich das erhofft hatte. Einen Wachstumstrank hätten die Eltern wohl herstellen können, doch weil die junge Dame meist etwas ungestüm und so gar nicht geduldig war, muss sie nun warten, bis sie ausgewachsen ist. Auch ihren Pflichten, Kräuter zu sammeln und ihre geheimnisvollen Wirkungen zu erlernen muss sie weiter nachgehen. Außerdem ist da noch ihre kleine Schwester Paulina. Eine entzückende, wenn auch quirlige Baby Elfe, die ihrer großen Schwester nicht von Seite weicht. Die beiden lieben sich bedingungslos und Pixxi Lotta nimmt sie gern überall mit hin. Mit dem Segen ihrer Eltern teilt sie sich ihre Zeit von nun an so ein, dass zwischendurch immer wieder Zeit für das Lauftraining ist.
Der Stapel der Bravos wird mit jedem Besuch von Amelie größer und Pixxi Lotta scheint tatsächlich ein Talent fürs Modeln zu haben, die Ausdauer dazu hat sie auf jeden Fall. Auch wenn ihr längst nicht jede Bewegung, jeder Blick gelingt, bringt sie für ihren Traum die notwendige Geduld auf. Zum Glück hat ihr Holden Reed bei seinem letzten weihnachtlichen Besuch einen alten Kinderwagen mitgebracht, damit Paulina, die nach ihren Flug Übungen doch noch schnell ermüdet, sicher ihren Mittagsschlaf machen kann. Den alten, verrosteten Wagen, denn Holden Reed ist noch Azubi mit wenig Geld, hat sie in mühsamer Kleinarbeit mit allerlei merkwürdigen, magischen Substanzen nach ihren eigenen Vorstellungen aufgearbeitet. Dass sie hierbei nicht nur das bisher Gelernte angewandt hat, sondern auch schon eigene, kleine Erfindungen gemacht hat, ist ihr gar nicht aufgefallen. Ihre Eltern jedoch bemerken das mit Wohlwollen und lassen ihre Tochter einstweilen gewähren.
Also können wir gespannt sein, wie sich der magische Modell Nachwuchs sich so entwickelt ...
Fortsetzung für Kiriaki und Nathanel ...
So gingen die ersten Monate nach dem Weihnachtsfest ins Land. Auch das Land zwischen den Welten kam ein wenig zur Ruhe. Alle Geschöpfe zogen sich mehr oder weniger in ihre Häuser, Hütten und Höhlen zurück, um zu regenerieren. Dieses Regenerieren ist ein besonders zauberhafter Vorgang, bei dem es darum geht, erst einmal seine Zauberkräfte zu erhalten, festigen und im tiefere Zaubergedächtnis sicher und schnell abrufbar zu verankern. Erst wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, kann das Zauberwesen, egal ob Mensch oder Tier, neue Zauberdinge erkennen und erlernen. Auf die alten, bereits verankerten Fähigkeiten können die Bewohner des Landes zwischen den Welten dann ganz einfach zurück greifen, auf ihnen aufbauen oder diese sogar noch verbessern und verfeinern. Ähnlich einem gut strukturierten Backup wie wir das von unseren PC Programmen kennen. Dieses Tiefenabspeichern ist ziemlich anstrengend für das Lebewesen, weil es aktiv an der Ablage beteiligt ist, d.h. jedes muss für seine eigene logische Struktur sorgen. Nicht jeder erledigt diese Aufgabe mit der selben Sorgfalt und Nachhaltigkeit. Aber im Großen und Ganzen kommen die Bewohner der zauberhaften Welt mit dieser Notwendigkeit klar, denn jeder will natürlich seine Zauberkräfte verbessern.
Das Ende dieser Ruhephase erkennt man an der ersten roten Nacht. Sie kennzeichnet sozusagen, die große Jahreszeitenwende und lässt alles Leben im Land zwischen den Welten wieder zu neuem Leben erwecken. Da dieser Neubeginn von allen Bewohnern herbei gesehnt wird, gibt es die unterschiedlichsten Bräuche und Feste, um das neue Zauberjahr zu begrüßen.
Den Anfang machen die Drachen. Nicht nur auf der lichtdurchfluteten Ebene der Silberdrachen kommen die dort lebenden Menschen und Drachen zusammen, sondern in dieser ersten roten Nacht treffen sich alle Drachen mit ihren vertrauten Menschen im Weißen Wald, um einander ein gutes neues Jahr zu wünschen, Neulinge und Nachwuchs zu begutachten und um es sich einfach eine Weile gut gehen zu lassen.
Bild 14: Kiriaki & Nathanel auf dem weg in den weissen wald

Hier im Land zwischen den Welten also, dort wo die Lebewesen zwischen ihrer herkömmlichen und ihrer Zaubergestalt mühelos hin und herwandern können, wird in der Nacht der Jahreswende der Himmel nicht dunkel sondern flammendrot und ein blutroter Mond spendet warmes Licht. In so dieser Nacht schlafen auch die Wesen in einem kleinen sehr abgelegenen Waldstück mit Bambus und verzauberten Farnkräuter nicht, sondern treffen sich zu nächtlichem Spiel, Spaß und Plaudern. Diese Lebewesen hier, Menschen wie Tiere zeichnen sich durch besondere Friedfertigkeit und sozialer Kompe-
tenz aus. Natürlich ist diese Lebenseinstellung nicht jedem in die Wiege gelegt und Menschen wie Tiere lernen sehr lange, um diese Fähigkeiten zu erlangen und nicht jeder wird es jemals schaffen. Diese Lebewesen erkennt man dann an den nahezu weißen Haaren, Fell oder Federn.
Die junge Nachwuchselfe Kiriaki, noch sehr rothaarig, die in einer Drachenaufzuchtstation an ihrer Fachausbildung zur Drachenprinzessin arbeitet, liegt ihrem Onkel Nathanel schon lange in den Ohren, sie einmal mit zu diesem geheimnisvollen nächtlichen Treffen zu nehmen. Nathanel, ein verantwortungsbewusster Tierpfleger Geselle im "weißen Wald" hat zwar seine Bedenken ob des quirligen, manchmal etwas unbedachten Wesens seiner Nichte, aber er kennt nicht nur ihre Tierliebe sondern auch ihre Hartnäckigkeit und gibt in der Nacht der Jahreszeitenwende nach und lädt sie zu sich ein.
Übermütig und hoch erfreut tauscht Kiriaki ihren Bereitschaftsdienst auf der Drachen Krankenstation mit ihrer Freundin Chepi, sammelt ihre Drachen aus der Krabbelstube ein und schließt sich ihrem Onkel an. Hübsch anzusehen, mit kleinen spitzen Öhrchen und zauberhaften Flügeln in Türkistönen ist sie doch ein Naturkind geblieben, das eigentlich immer etwas Schmutz an den Fingern oder im Gesicht hat.
Als sie aus seiner Hütte in die blutrote Nacht gehen, bekommt sie doch ein wenig Herzklopfen. Was wird sie erleben? Auch ihren bunten Drachenkindern scheint die neue Umgebung nicht geheuer zu sein. Ein normales Gelege Dracheneier in dieser Gegend bringt die hellgrünen, besonnenen Drachenkinder hervor, die sich gut ausbilden lassen und über ein hervorragendes Gedächtnis verfügen. Etwas seltener sind die kupfrig glänzenden Exemplare, die extrem wild und ungezogen sind. Dafür sind sie meist besonders intelligent, was zu einer deutlich verkürzten Ausbildungszeit führen kann. Manchmal, eher selten, gibt es eine Mutation, die auf die uralten Drachengeschlechter zurück zu führen ist. Diese Exemplare sind wild und angriffslustig, können schon Feuerspucken, wenn sie noch die Eierschalen hinter den Ohren haben und suchen ständig Konflikte, Vergleiche und Kämpfe. In dem Gelege, das Kiriaki hier betreut, ist das die kleine Drachendame Tizzzia, mit 3 "z", weil man sie immer irgendwo Feuerspucken hört. Hier versucht sie gerade, einen ihrer kleinen Brüder zu rösten. Wollen wir mal hoffen, dass ein wenig des Friedens bei den "Weißen" auf sie abfärbt.
So hat Kiriaki auf dem Weg im wahrsten Sinne alle Hände voll zu tun, ihre muntere Bande zu bändigen. Nathanel scheint schon ein wenig genervt ob des Gewusels, aber er hat seiner Nichte ja diese Nacht versprochen. Er wird begleitet von Motisha, einer kleinen noch nicht ganz weißen Katzendame, bei der man sich noch nicht sicher ist, ob sie jemals den ersehnten "weißen Status erhalten wird. Unterstützung findet er in seiner treuen Begleiterin, dem weißen Einhorn Zeraphina. Dieses Tier ist auch hier im "weißen Wald" etwas Besonders, weil es schon weiß und rein zur Welt kam. Aus diesem Grund wird hier an jedem 01. November der Einhorn Namenstag besonders gern gefeiert.
Gleich am Anfang des "Weißen Waldes" sitzt der weiße Gorilla George als eine Art Wächter. Er schaut sich die Wesen schon sehr genau an, die in seinen friedlichen Wald wollen. Er selbst ist schon 1001 Jahre alt, lässt sich schon längst nichts mehr vormachen von der Welt da draußen und drückt bei jungen, manchmal etwas speziellen Menschen auch gerne mal ein Auge zu. So wie hier gerade auf dem Bild zu sehen. Offensichtlich sind Kiriaki so einige Eier aus dem letzten Drachen Gelege abhanden gekommen. Ob sie unachtsam war oder ob sie gestohlen wurden ist dem alten Weißrücken egal. Er hält das rot gemusterte Ei, aus dem sich gerade ein winzig kleiner Drache kämpft, vorsichtig in seiner großen haarigen Hand, um es ihr zu zeigen.
Werden die beiden Wanderer warten, bis das Drachenjunge geschlüpft ist? Wird es vielleicht noch so ein Wildfang wie Tizzzia?
Nun wir werden uns wohl gedulden müssen, bis die Beiden zurück kommen von ihrer Versammlung. Denn bis jetzt ist es noch niemand Fremden gelungen, diese Versammlungen zu beobachten. Abzuwarten bleibt ebenso, ob Kiriakis noch so wunderschönen roten Haare irgendwann weiß werden ...
Schön, dass du bis hierher gekommen bist :-). Bald geht es weiter ...
fortsetzung folgt ...
Gefällt die meine zauberhafte Geschichte? Dann freue ich mich über einen Kommentar (..)
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